Frage: "Ich sehe im Fernsehen das Elend in anderen Ländern und wie Hunderttausende von Menschen, zum Beispiel in Afrika, dem Hungertod ausgeliefert sind. Zwar sind verschiedene Hilfsorganisationen tätig und ich gebe meinen Spendenanteil dazu. Es erscheint mir aber so, als sei das irgendwie nicht genug. Kann ich als einzelner Mensch, der weit weg vom betreffenden Geschehen ist, darüber hinaus noch etwas anderes unternehmen?"

    BeiYin: "Die Menschen Europas und in den USA nehmen mehr als das Doppelte an Nahrung zu sich, als sie wirklich benötigen. Was der Körper nicht braucht, wird ausgeschieden oder abgelagert. Die vielen dicken Menschen, die zum täglichen Straßenbild gehören, sprechen da eine deutliche Sprache. Aber auch die vielen Magen- und Darmkranken, die Herz- und Kreislaufkranken usw. Die Essensgewohnheiten der Menschen sind so katastrophal, daß es nur der erstaunlichen Anpassungsfähigkeit des Körpers zu verdanken ist, daß dieser überhaupt einigermaßen funktionsfähig bleibt, auch wenn sie alles tun, um sich in immer stärkerem Maße zu belasten und zu vergiften. Es dürfte klar sein, da durch die Beeinträchtigung des Körpers auch das Denken und Fühlen in Mitleidenschaft gezogen wird und sich auf eingeschränktem Niveau bewegt. Warum wohl werden die Medien, z.B. die TV-Programme, immer primitiver und brutaler? Die Menschen werden durch die Medien vergiftet und sie verlangen in immer stärkerem Maße danach. Die Fernsehsender richten sich nach den Wünschen der Zuschauer, denn ihnen geht es vor allem um hohe Einschaltquoten." 

    Frage: "Was hat das mit den Hungernden zu tun?"

    BeiYin: "In der Beschränktheit der Satten sind die schädigenden Eßgewohnheiten neben vielen anderen unbewußten Handlungen mit eingeschlossen: Stumpfheit und Bezugslosigkeit weiter unterstützend. Die 'Eßkultur' der Menschen ist im Laufe der Jahrhunderte pervertiert und zum bevorzugten Mittel der Lustbefriedigung geworden. Dabei ist der 'gesunde Instinkt' auf der Strecke geblieben. Nahrung ist nicht mehr dazu da, die dem Körper für seine Erhaltung und sein Funktionieren benötigte Energie zuzuführen, sondern dient vor allem dazu, das permanente Unbefriedigtsein abzudecken. Da die eigentliche Ursache für die Pervertierung der Eßgewohnheiten darin liegt, daß Essen als Ersatz herhält, wird es nötig sein, um die Fähigkeit zur Änderung zu ermöglichen, hier die erste Klärung vorzunehmen. 
    Wer also etwas für die hungernden Menschen in Afrika tun will, kann, neben seiner Spende, damit anfangen, seine Eßgewohnheiten selbstkritisch zu hinterfragen. Also wiederum ein Prozeß der Selbsterkenntnis. Ja, da kann der Einwand kommen: 'Wie werden denn die hungernden Afrikaner satt, wenn ich weniger esse?' Stimmt, von diesen verzweifelt leidenden Menschen werden möglicherweise allzu viele verhungern. Wenn aber ihr Leiden dazu beiträgt, daß in einem andern Teil der Erde die Menschen Mitleid empfinden und deshalb anfangen nachzudenken, ist der erste Schritt getan, damit sich im Menschheitsbewußtsein, d.h. in der Bezugnahme jedes Einzelnen zu sich selbst und dann darüber hinaus zum Nächsten, etwas Grundlegendes ändert, so daß in Zukunft ein Ausgleich und eine bessere Regelung auch in Bezug auf die globale Nahrungsmittelverteilung möglich wird. Bitte denken Sie daran, daß die Menschheit einen Körper darstellt. 
    Wenn eine Person sich ausschließlich mit der Pflege ihres Kopfes befaßt, müssen die Füße erst den Dienst versagen oder erheblich schmerzen, damit die Person sich auch um diese sorgt. Es geht um eine Bewußtseinsveränderung und nicht darum, daß Sie weniger essen!"

    Kommentar: "Die Lösung liegt meines Erachtens nicht in der 'globalen Nahrungsmittelverteilung', sondern in der Möglichkeit des individuellen, dezentralen und regionalen Anbaus der Lebensmittel auf der Basis des freiwirtschaftlichen Bodenrechts nach "Silvio Gesell". Darüber gibt es Informationen."

    BeiYin: "Das ist richtig. Die Lösung liegt auch hierbei in der globalen Bewußtseinsveränderung und den daraus resultierenden Handlungen. Daß Hilfslieferungen der reichen Länder an hungerleidende Völker keine andauernde Lösung darstellen, wird allein daran deutlich, daß die Hilfsgüter häufig in den Kanälen der Korruption verschwinden, abgesehen davon, daß diese Art der Hilfe Abhängigkeit schafft..."